Diagnose- und Förderklassen sind ein Angebot an schulpflichtige Kinder, die wegen Teilleistungsstörungen oder erheblicher Lernschwäche, oft verbunden mit Sprach- und Anpassungsschwierigkeiten, am Unterricht der Grundschule trotz intensiver stationärer und mobiler Fördermaßnahmen nicht erfolgreich teilnehmen können.
Diese Klassen sind in der Regel für drei Jahre angelegt und ersetzen die ersten zwei Jahre der Schulpflicht. Der Unterricht wird von den Lernzielen und Lerninhalten des Grundschullehrplans bestimmt. Nach dem ersten Schuljahr (Klasse 1) besuchen die Kinder ein eingeschobenes Jahr (Klasse 1 A).

Damit wird der Lehrstoff der 1. Klasse auf zwei Jahre verteilt. Es bleibt Zeit für intensive Fördermaßnahmen. Die Höchstzahlen pro Klasse liegen derzeit bei 12 – 14 Kindern. Der Unterricht ist so konzipiert, dass Lernschwächen, Lernstörungen und Teilleistungsstörungen der Kinder möglichst genau erfasst und in individuellen Förderplänen berücksichtigt werden.

Die Arbeit in der Diagnose- und Förderklasse 2 (3. Schulbesuchsjahr) setzt andere Schwerpunkte. Psychomotorische Elemente im Unterricht treten zurück zugunsten intensiver Förderbemühungen, um eine Rückführung an die Grundschule in die 3. Klasse vorzubereiten. Dies gelingt bei ca. 30 Prozent der Kinder, wobei eine enge Zusammenarbeit mit der aufnehmenden Grundschule stattfindet. Manche Kinder besuchen noch die 3. und 4. Klasse am Förderzentrum und wechseln dann in die 5. Klasse der Hauptschule der jeweiligen Nürnberger Sprengelschule. Nach dem Zwischenzeugnis der zweiten Klasse findet eine intensive Elternberatung im Hinblick auf die weitere Schullaufbahn statt. Der gemachte Vorschlag ist für die Eltern nicht bindend. Die Rückkehr an die Grundschule ist rechtlich generell möglich.